Testbetrieb in der Uckermark gestartet

Im Beisein von Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, beginnen ENERTRAG und Dark Sky den Testbetrieb für zunächst 87 Anlagen in Steinfurth. Die Ministerin betonte den Beitrag, den das Dark Sky Projekt für die Akzeptanz der Windparks leistet. Der Start des Testbetriebs ist für die Windbranche insgesamt ein wichtiger Meilenstein in ihrem Bestreben, die Nachbarschaft zu Windenergieanlagen für die Bevölkerung und die Natur so störungsfrei wie möglich zu gestalten. ENERTRAG-Vorstandsvorsitzender Jörg Müller betont: „Uns sind die Menschen wichtig. Wir zeigen, dass das Blinken großflächig gestoppt werden kann. Hier und ab jetzt.“

In der Uckermark befinden sich insgesamt rund 400 Anlagen, die sich in der Reichweite des BNK-Systems befinden. Nach dem dreimonatigen Testbetrieb plant Dark Sky die Zahl der bedarfsgesteuerten Windenergieanlagen schrittweise zu erweitern. Dabei sollen nicht nur die ENERTRAG-eigenen Anlagen umgerüstet werden, sondern auch Anlagen andererWindkraftbetreiber. Ziel ist eine möglichst flächendeckende Verdunkelung des BNK-Gebietes in der Uckermark, die mit den derzeit ca. 200 Anlagen unter Vertrag noch nicht vollends erreicht ist.

Bezugsgebiet für ‚Dark Sky‘

„Je mehr Windanlagenbetreiber und -eigentümer mitmachen, desto weniger Blinken nachts. Wir führen seit längeren Gespräche mit vielen Anlagenbetreibern. Bei ihnen istallerdings noch Zurückhaltung zu beobachten. Die Mehrheit der Windkraftbetreiber hat sich noch nicht vertraglich gebunden“, so Thomas Herrholz, Geschäftsführer bei Dark Sky.

Das Blinken betrifft nicht nur die Uckermark. Insgesamt müssen bundesweit bis zu 18.000 Anlagen mit bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung ausgestattet werden. „Dark Sky Systemlösungen bieten wir auch in anderen Bundesländern an. Die zügige Klärung einiger offener rechtlicher Fragen auf Bundesebene ist jedoch eine notwendige Bedingung für eine planbare Umsetzung.“ so Herrholz weiter. Im Energiesammelgesetz vom Dezember 2018 hatte der Gesetzgeber für einige Unklarheiten bei den technischen Lösungen für BNK-Systeme gesorgt. Diese sind trotz der Umsetzungsverpflichtung zum Juli 2020 bis heute noch nicht ausgeräumt.Vorstandsvorsitzender Müller begründet: „Um Dark Sky landesweit auszurollen, ist es zügig erforderlich, dass der Gesetzgeber schnell Klarheit schafft, dass nur tatsächlich funktionierende System eingesetzt werden dürfen. Es wäre ein Unding, wenn man sich mit dem Einsatz nicht zugelassener Transponder-Systeme von der Pflicht zur Abschaltung des Blinkens freikaufen könnte.“ Thomas Herrholz ergänzt: „Aus unserer Sicht ist diese Technologie weder sicherer noch günstiger als unsere Lösung. Unsere Kunden brauchen Klarheit und Planungssicherheit in dieser Sache, sonst wird weiterhin nur abgewartet.“